Die Geschichte
Mayers Kreuz. (Unfallkreuz Nr. 5)
Am Nachmittag des 18. Juni 1895 entlud sich im Waldgebiet „Im Geißrech“ (Nähe der „Hängenden Birke“) ein schweres Gewitter. Hierbei wurde der
Waldarbeiter Matthias Mayer, geb. am 27. September 1854 in Gutenthal, verheiratet und wohnhaft in Hoxel, durch einen Blitzschlag getötet. Er
hinterließ seine 46-jährige Ehefrau Regina, geb. Kiefer, und zwei Söhne im Alter von 12 und 16 Jahren. Besonders tragisch war das Schicksal des
Verunglückten, weil er seine Auswanderung nach Brasilien im Jahr 1870 heil überstanden hatte. Es waren die bittere Armut jener Zeit und der
Entzug der Militärpflicht die ihn damals bewogen, die abenteuerliche Reise nach Brasilien anzutreten. Am 23. Mai 1876 kehrte er aber wieder
zurück.
Nach einer mündlichen Überlieferung war es vor allem die Mutter von Matthias, Anna-Elisabeth Mayer, geb. Speder, die ihren Ehemann Johann
Eberhard Mayer bewog, ihren Sohn Matthias aus der fernen Welt wieder zurückzuholen. Nachdem die Mutter von Matthias zwei Jahre nach seiner
Auswanderung am 7. August 1872 verstarb, machte sich der Vater von Matthias 1874 auf den beschwerlichen Weg nach Brasilien, um seinen Sohn in die
Heimat zurückzubringen. Ob dies ein Versprechen an seine verstorbene Ehefrau war, sei dahingestellt. Vater und Sohn mussten fortan in Brasilien
schwer arbeiten um die Kosten für eine gemeinsame Rückreise zusammen zu sparen. Endlich war es dann soweit und beide kehrten am 23. Mai 1876 in
die Heimat zurück. Hier heiratete Matthias dann zwei Jahre später am 24. Oktober 1878 Regina Kiefer. Neunzehn Jahre nach seiner Rückkehr aus
Brasilien verunglückte Matthias dann bei Waldarbeiten im Alter von 41 Jahren durch einen Blitzeinschlag tödlich. Die Arbeitskameraden, die den zu
Tode gekommenen Matthias auf einem von Kühen gezogenen Ackerwagen zu seiner Familie aus dem Wald heimbrachten, errichteten schon bald am Abhang
des Geißrech - Felsen für ihren Arbeitskameraden das Unfall - Kreuz „Mayers - Kreuz“. Dieses Kreuz wurde fortan von den Einheimischen „Majisch
Kräids“ (Mayers Kreuz) und der Weg „Majisch Wähsch“ (Mayers Weg) genannt. In den 1960er Jahren nahm sich der damalige Ortsvorsteher von Hoxel
Jakob Schmitz des Kreuzes an, das er zu restaurieren beabsichtigte. Bis zu seinem Tod hatte er es jedoch nicht geschafft, diese Restauration
vorzunehmen. 125 Jahre nach dem Unfalltod von Matthias Mayer beschlossen die beiden Nachfahren des Verunglückten Carlheinz Manz (Charlie) und
Hans Günter Blatt (Munge) das Unfallkreuz erneut zu errichten. Beide Nachkommen finden jeweils mütterlicherseits, in der vierten Generation die
gleichen Eltern in Kiefer Johann, geboren am 23. Mai 1816 und seiner Ehefrau Anna Margaretha Klein, geboren am 15. Oktober 1823.
Im Zusammenhang mit der erneuten Kreuzerrichtung auch ein Dankschön dem „Ahnenforscher“ Berthold Staudt, der mit maßgeblichen Informationen dazu
beitrug, diese Schicksalsgeschichte wiederzugeben.